Um den sogenannten Wohlstandserkrankungen vorzubeugen, sollte man Blutdruck, Blutzucker und Blutfette im Auge behalten. Steigen die Werte über längere Zeit über den Normbereich an, so erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus. Oft wird die Kombination dieser Erkrankungen als „metabolisches Syndrom“ bezeichnet.
Blutdruck
Wenn der Blutdruck im Ruhezustand bei mehrfachen Messungen einen Wert von 140/90 mm/Hg überschreitet, spricht man von Bluthochdruck oder auch arterieller Hypertonie. Die erste Zahl steht dabei für den systolischen Blutdruckwert, der vom Arzt stets zuerst genannt wird. Der zweite Wert steht für den diastolischen Blutdruckwert.
Optimal ist normalerweise ein Blutdruck um 120/80 mm/Hg. Je nach individueller Gesundheitssituation werden die Grenzwerte und die Behandlungsziele individuell durch ihren Arzt festgelegt, vor allem dann, wenn bereits Erkrankungen, wie beispielsweise eine koronare Herzerkrankung oder ein Diabetes mellitus vorliegen.
Man spricht von leichter Hypertonie bei Werten zwischen 140/90 mm/Hg und 160/100 mm/Hg. Als mittelschwerer Bluthochdruck werden Werte zwischen 160/10 mm/Hg und180/110 mm/Hg bezeichnet. Ein schwerer Bluthochdruck liegt bei Werten von über 180/110 mm/Hg vor.
In seltenen Fällen kommt auch eine alleinige Erhöhung des systolischen Wertes von über 140 vor bei normalen diastolischen Werten von unter 90. In diesem Fall spricht man von einer isolierten systolischen Hypertonie.
Cholesterin und Blutfette
Das Cholesterin wird bei einer Blutentnahme bestimmt. Hierfür sollten Sie 12 Stunden vor der Blutentnahme nichts essen und auch nicht übermäßig Sport treiben.
Der Zielwert der Blutfettwerte hängt vom Lebensalter, von eventuell vorhandenen Begleiterkrankungen und weiteren Risikofaktoren ab.
Grundsätzlich gilt jedoch die Faustregel: Das im Blut enthaltene gesamte Cholesterin sollte bei gesunden Menschen unter 200 mg/dl (2,26 mmol/l) liegen.
Die Zielwerte für das "schlechte" LDL-Cholesterin richten sich nach dem persönlichen Risikoprofil:
< 160 mg/dl (4,2 mmol/l) gilt für Menschen ohne Risikofaktoren
< 130 mg/dl (3,4 mmol/l) bei Vorliegen von 1-2 Risikofaktoren
< 100 mg/dl (2,6 mmol/l) sollte das LDL-Cholesterin betragen, wenn bereits eine Arterienverkalkung besteht, jemand schon einen Herzinfarkt hatte oder ein Diabetes mellitus vorliegt.
Risikofaktoren sind das Alter (Männer > 45 Jahre, Frauen > 55 Jahre), Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, HDL-Cholesterin > 40 mg/dl und bekannte koronare Herzerkrankung oder koronare Herzerkrankung in der Familie.
Der Anteil des „guten“ HDL-Cholesterins sollte über 40 mg/dl (1 mmol/l) betragen.
Oftmals ist zum Erreichen dieser Zielwerte neben einer Umstellung der Lebensweise auch eine medikamentöse Therapie notwendig.
Blutzucker
Bei der Blutzuckerbestimmung ist ein Nüchternblutzucker bis zu 110 mg/dl normal. Nüchtern bedeutet: mindestens 6 Stunden Nahrungskarenz und nur Wasser oder ungesüßten Tee als Getränk. Bei einem Nüchternwert zwischen 110 und 125 mg/dl besteht eine Störung des Zuckerstoffwechsels, bei einem Nüchternblutzucker von >125 mg/dl besteht der Verdacht auf einen Diabetes mellitus. Zwei Stunden nach dem Essen dürfen die Werte höher liegen, da der Körper gerade die Nahrung aufnimmt. Normal ist in diesem Falle ein Blutzuckerwert unter 140 mg/dl. Bei einem Wert von über 200 mg/dl spricht man von Diabetes. Werte zwischen 140 und 200 mg/dl deuten auf eine Störung des Zuckerstoffwechsels hin.
Die Normalwerte beziehen sich auf eine Laborbestimmung nach einer Blutentnahme bei Erwachsenen. Für die gängigen kleinen und mobilen Blutzuckermessgeräte zur Eigenmessung sind die Referenzwerte je nach Gerät etwas unterschiedlich. Dies liegt an den jeweils verwendeten Messmethoden. Entsprechende Angaben erhält man vom Gerätehersteller.
Der HbA1-c Wert als „Blutzuckergedächtnis“ der vorangegangenen zwei Wochen sollte unter 6 Prozent liegen. Bei Diabetikern sollte er nicht größer als 6,5 bis 7 Prozent sein. Nach neueren Richtlinien wird der Wert nicht mehr in Prozent gemessen, sondern in der Einheit mmol/mol Hämoglobin angeben. Hier liegt der Normalbereich zwischen 29 und 42.
Mit einem Blutdruck kleiner 140/90 mm/Hg, einem dem Risiko angepassten LDL-Cholesterin und einem Nüchternblutzucker kleiner 100 mg/dl braucht sich ein gesunder Mensch wenig Sorgen über das Auftreten von Wohlstandserkrankungen (metabolisches Syndrom) zu machen.